Freitag, 18. Januar 2013
EU-Kommission plant Privatisierung des Bundestags
Mehrere Nachrichtenagenturen in Spanien, Griechenland und Frankreich haben übereinstimmend davon berichtet, dass die EU-Kommission nach der Privatisierung der europäischen Wasserversorgung einen neuen Coup plant. Die Privatisierung des Bundestages. Vertreter aus Union, FDP und SPD zeigten sich zunächst überrascht von den Plänen, vor allem aus den Reihen der FDP gab es aber bereits einige positive Signale. Als Hauptproblem stellt sich nach Aussagen von Margareth Luthor, Privatisierungskommissarin des Lobbynetzwerks Open Financial Playground, eine zumindest scheinheilige Legitimierung dieses Bundestages dar. Als Lösung biete sich ein deutlich verkleinertes Plenum und/oder die Ernennung einer Kommission an, habe man mit diesen urdemokratischen Prinzipien in letzter Zeit doch gute Erfahrungen gemacht. Die Vorteile liegen jedenfalls auf der Hand. Wesentliche kürzere Entscheidungswege, das Grundgesetz ließe sich sehr viel einfacher den neuen Marktbedürfnissen anpassen, die Beratungsagenturen könnten sehr viel direkter Einfluss nehmen, was angesichts der schwerfälligen und nur schlecht evaluierbaren Leistungsfähigkeit der einzelnen Abgeordneten eine erhebliche Verbesserung für alle Bürger darstellen würde.
Die Kommission glaubt, nach Ablauf der Ausschreibungsfrist von einem halben Jahr das neue, effizientere Plenum in Betrieb nehmen zu können. Interessenten gebe es jede Menge, ein Gemeinschaftskonsortium aus der Schweiz und Katar mit Sitz in Zürich soll derzeit die besten Karten haben. Möglicherweise könnte es auch direkt um einen Blockverkauf von Bundestag mit Wasserversorgung gehen, ist Trinkwasser in Katar doch bekanntlich Mangelware. Die WTO rechnet mit einem Wirtschaftswachstumsausgleich zwischen Deutschland und Katar im zweistelligen Potenzbereich. Als Starttermin mit einer ersten Vollversammlung wird im Moment der 1. August angepeilt, als Ort dient vermutlich Konferenzraum B in der 2. Etage des Hotels Adlon in Berlin, direkt hinter der Tür mit der Aufschrift, Vorsicht, kampfbereiter Leopard II.

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Freitag, 11. Januar 2013
Supermans Brille
Ich frage mich, was Clark Kent alias Superman eigentlich für eine Brille trägt. Weiß das jemand? Ist da Fensterglas drin? Unzerstörbares Fensterglas vielleicht? Augenfarbe-veränderndes Fensterglas? Mein Sohn glaubt, er kann mit der Brille Gedanken lesen. Macht ihn die Brille schlauer? Ich meine, so schlau wie sein Kumpel Batman ist er ja nicht gerade. Wird ihm vielleicht das Nachrichtenprogramm in die Brille gespiegelt? Durch einen Empfänger auf dem Kopf vielleicht. Genug Platz unter der Tolle wäre ja vorhanden…

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Donnerstag, 22. November 2012
Der verschämte Stuhlgang
Bei meiner Arbeit gibt es jemanden, der morgens immer zwischen 10 und 11 Uhr mal so richtig muss. Ist ja schön, wenn der Körper so regelhaft seinen Bedürfnissen Ausdruck verleiht. Menschen, die mit sich im Reinen sind, werden ihre Kreationen halt immer zur gleichen Zeit los. Allerdings frage ich mich Folgendes: Wenn doch jemand mit sich im Reinen ist, warum verrichtet er sein Geschäft so still und heimlich? Ich meine, ist doch nichts dabei, die Erzeugnisse können doch ruhig laut ins Wasser klatschen, Pupsgeruch geht in der sonstigen Geruchsbelästigung völlig unter und was ist schon peinlich an dem Geräusch kratzenden Klopapiers über die Öffnung allen Übels?
Gerade eben musste ich mal Pinkeln. Es gibt ein Pissoir und ein Klo. So ein Klo mit Tür zum drüber und drunter gucken (theoretisch). Keinerlei Geräuschhemmung versteht sich. Und was höre ich?
Stille. Nein, nicht ganz. Ich höre Gedanken.
„Warum nur kommt gerade jetzt hier einer rein? Wer ist denn das schon wieder? Vielleicht bemerkt er mich nicht, wenn ich mich ganz still verhalte? Mich nicht bewege, nicht atme, bloß nicht pupsen! Hoffentlich fällt nichts runter, abputzen kann ich ja später noch, der geht bestimmt gleich wieder. Aber was mache ich, wenn der wartet? Wenn ich doch nur zu Hause gegangen wäre, aber ich konnte nicht mehr aushalten, ich muss doch immer zwischen 10 und 11.“
Ich habe so schnell gepinkelt wie ich konnte. Mir ganz schnell die Hände gewaschen. Bin raus.
Und habe das Licht ausgemacht, war ja keiner da.
Nein, natürlich nicht. Aber ich habe einen kurzen Augenblick drüber nachgedacht. Ich wette, Kacktzwischen10und11 hätte nicht gerufen. Der dachte, ich hätte ihn nicht bemerkt. Vielleicht hätte er sich dann sogar gefreut. Der Herr Fahrdienstleiter.

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